Skip to main content

TSV Lonnerstadt - gestern. heute. für immer!

Die Corona-Krise macht erfinderisch
Abteilung: Verein

Die Corona-Krise macht erfinderisch

4. November 2020

Am vergangenen Freitag hielt der TSV Lonnerstadt seine Jahreshauptversammlung ab. Der ursprüngliche Termin Ende Juni war aufgrund der damaligen Corona-Lage in den Oktober verschoben worden.

An diesem Termin hielt man nun fest, ließ die ungewisse Dauer des zweiten Lockdowns ein weiteres Verschieben eigentlich nicht zu. Statt Sportheim wählte man als Veranstaltungsort das Gasthaus „Zur Sonne“, um den Abstands- und Schutzmaßnahmen bestmöglich gerecht zu werden.

Vorsitzender Frank Iftner begrüßte die anwesenden Mitglieder im kleinen Saal der Gaststätte. Das die Teilnehmerzahl erheblich geringer ausfiel als sonst üblich, war für ihn dieses Mal kein Beinbruch und passte zum Konzept der Versammlung. Im Eiltempo nämlich zog man die Tagesordnungspunkte durch und verzichtete auf längere Berichte der einzelnen Abteilungsleiter.

Bei allen drei Vorständen stand die Corona-Pandemie im Mittelpunkt. Sportvorstand Iftner vermeldete für Anfang des Jahres einen geplanten Trainerwechsel im Herrenbereich zur kommenden Saison. Für die scheidenden Günter Kropf und Christian Fleischer waren mit Filip Bauer und Eigengewächs Pascal Leisner schnell Ersatz gefunden. Doch Corona und die damit verbundene Verlängerung der Saison machte allen einen Strich durch die Rechnung.

Aktuell bringt Günter Kropf die laufende Saison noch zu Ende, Pascal Leisner hat die zweite Mannschaft mittlerweile übernommen, und Filip Bauer hat sich bereiterklärt, die A-Jugend zu coachen, um dann zur nächsten Saison die Herren zu übernehmen. Die Damenmannschaft liegt in der Bezirksliga auf Aufstiegskurs, doch viele Spiele konnte man seit Restart nicht bestreiten. Im Jugendbereich hat man mit Frimmersdorf und Vestenbergsgreuth bzw. mit Wachenroth funktionierende Spielgemeinschaften. Die meisten Gruppen im Breitensport konnten nach dem ersten Lockdown dank eines Hygienekonzeptes wieder ins Training einsteigen. Der erneute Lockdown lässt dies nun wieder nicht mehr zu.

Zweiter Vorsitzender Holger Reif blickte auf einen längeren Zeitraum zurück. Alle Veranstaltungen im zweiten Halbjahr 2019 waren sehr gut besucht und erbrachten die notwendigen Einnahmen. Darunter fällt auch noch die „Loschedder Faschingsgaudi“, die im Februar dieses Jahres abgehalten werden konnte. Mit Beginn der Pandemie mussten viele Veranstaltungen abgesagt werden. Beim Kellerfest fand man schnell eine Alternative und stellte mit einem Lieferservice das Kellerfest@home auf die Beine. Nach gleichem Schema konnte im Oktober dann der Burgertag stattfinden. An beiden Tagen waren viele Helfer den ganzen Tag im Einsatz, um die zahlreichen Bestellungen rechtzeitig nach Hause zu bringen.

Erst Sport, dann Spende
Davon konnte auch Markus Ruhmann, Vorstand Öffentlichkeitsarbeit, berichten. Dem TSV Lonnerstadt falle immer etwas ein und er könne dabei auch immer auf seine Mitglieder bauen. Auch sein Fazit ist zweigeteilt. Für die erste Hälfte des Berichtszeitraums war unter anderem die Verleihung der Goldenen Raute an der Weihnachtsfeier ein Höhepunkt. Im zweiten Teil lobte er die Kreativität vieler Funktionäre im Verein. Von der Planung und Werbung bis zur eigentlichen Umsetzung von Events fehle es an nichts. Mit am Start ist neuerdings ein entsprechendes Event-Video, das auf den Social-Media-Kanälen für Verbreitung sorge. Eine dieser Ideen war die TSV-Summerchallenge, in der die Mitglieder im Sommer für sportliche Aktivitäten unter anderem Freigetränke gewinnen konnten. Die Freigetränke wiederum, umgewandelt in Euros, landeten am Ende als Spende beim evangelischen Kindergarten für dessen Neubau. Das Projekt nimmt beim Wettbewerb „Sterne des Sports“ teil und wurde von der VR-Bank Erlangen bereits prämiert.

Katja Denert, verantwortlich für die Finanzen und seit vergangenem Jahr im Amt, hatte ein schweres Erbe angetreten. Fielen doch in ihr erstes Jahr mit dem Bau eines zweiten Brunnens und der Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED-Technik zwei dicke Brocken. Dazu kommt seit Sommer ein neuer Aufsitz-Rasenmäher, nachdem der alte seinen Dienst verweigert hatte.

Jedoch alles Investitionen, die für den täglichen Betrieb eminent wichtig sind und auch zukünftig den Verein jede Menge Geld sparen lassen. Nichtsdestotrotz ist man froh um jeden Euro, den die Alternativ-Veranstaltungen dieses Jahr in die Kasse gespült haben, aber auch über externe Fördergelder, auf die man bei größeren Anschaffungen angewiesen ist.

Frank Iftner hatte bereits zu Beginn der Versammlung das Thema Vereinsförderung in Lonnerstadt angeschnitten, das in den vergangenen Tagen für viele Schlagzeilen gesorgt hatte. Aus seiner Sicht sei es nicht nachzuvollziehen, wie man mit derartigen Vorwürfen alle ehrenamtlichen Tätigkeiten in den Vereinen in Frage stellt. Er hoffe, dass das Thema erstmal vom Tisch sei, und lobte die äußerst gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Dies bestätigte auch Regina Bruckmann (FW), die als Bürgermeisterin die Grußworte der Gemeinde überbrachte.

Am Ende der Veranstaltung wurde Regina Bruckmann, die 26 Jahre im Verein in verschiedenen Funktionen ehrenamtlich tätig war, von Iftner mit einem Geschenkkorb verabschiedet. Ebenso bedankte sich der Verein bei Horst Gäck, der viele Jahre neue Sponsoren aufgebaut hat.

Kellerfest fehlt dem Förderverein
Vor der Versammlung des Hauptvereins hielt der Verein zur Förderung des Amateursports des TSV Lonnerstadt seine Jahreshauptversammlung ab. Vorsitzender Rainer Haberkamm berichtete, dass durch Aktivitäten, Veranstaltungen, Bandenwerbung und Sponsoring-Einnahmen im Jahr 2019 wieder, dem Vereinszweck entsprechend, eine größere Summe an den TSV Lonnerstadt gespendet werden konnte. Leider würden die Einnahmen im Jahr 2020 drastisch einbrechen, da die größte Einnahmequelle, das Kellerfest, ausfallen musste.

Bei der abschließenden Vorstandswahl wurden alle Funktionäre im Amt bestätigt: 1. Vorsitzender Rainer Haberkamm, 2. Vorsitzende Regina Bruckmann, Kassiererin Marion Jakob, Schriftführerin Sabine Haberkamm, Kassenprüfer Gerrit Hoppe und Friedrich Lettenmeier.